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Wie du mit diesen 8 Schritten deinen Job im Auslandsjahr behalten kannst

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Wie du mit diesen 8 Schritten deinen Job im Auslandsjahr behalten kannst

Diese Situation kennst du sicherlich, wenn du dich auf unserem Blog aufhältst: Du befindest dich an deinem Arbeitsplatz und machst routiniert deine Arbeit. Immer wieder erwischst du dich dabei, wie du dir ausmalst unbekannte Städte anderer Länder zu erkunden, am Strand zu sitzen und das leise Wellenrauschen zu genießen oder mit deinem Camper quer durch deine Traumdestination zu ziehen.
Auch mir ging es so, als ich den Entschluss fasste meinen tristen Alltag zu verlassen und in das über 2.000 km entfernte Aveiro südlich von Porto zu ziehen. Ich muss zugeben, dass ich ein leichtes Spiel hatte meinen Chef davon zu überzeugen. Zu diesem Zeitpunkt habe ich bei einem Reiseveranstalter mit Spezialisierung auf die Azoren, Madeira und Festland Portugal gearbeitet. Trotzdem ist ein solches Gespräch kein einfaches Unterfangen. Immerhin wurde ich eingestellt, um im Büro an meinem Platz zu sitzen, Telefonate entgegenzunehmen und Reisen zu planen.
Mit welcher Planung ich an mein Ziel gekommen bin, möchte ich gerne mit euch teilen!

So überzeugst du deinen Chef davon, dir ein Auslandsjahr zu gewähren:

1. Das passende Land für dich und deinen Arbeitgeber

Um deinen Chef einen ausgearbeiteten Plan vorzulegen, solltest du dir zuerst über das richtige Land Gedanken machen. In meinem Fall lag es auf der Hand, dass ich mein Auslandsjahr in Portugal verbringen sollte. Wie sieht es bei dir aus?
Folgende Fragen kannst du dir stellen:

  • Hat deine Firma einen oder mehrere Auslandssitze?
  • In welchem Land kannst du dir Fähigkeiten aneignen die du in deinem jetzigen Beruf gebrauchen könntest?
  • Arbeitet deine Firma mit Geschäftspartnern oder Organisationen im Ausland zusammen?
  • Welche Sprache ist dir in deinem Beruf nützlich?

2. Finde Argumente für den Mehrwert deines Vorhabens

Wenn du dir wie in Punkt eins beschrieben das passende Land für dich und deinen Arbeitgeber ausgesucht hast, dann ist jetzt die Zeit gekommen so viele gute Argumente zu sammeln wie möglich. Ein gutes Argument kann zum Beispiel deine menschliche Entwicklung sein. Ganz ohne großes Zutun wirst du auf deiner angestrebten Reise eine immense Veränderung durchleben. Im Ausland bist du auf dich allein gestellt und meisterst plötzlich Situationen, die dir im Alltag nicht wiederfahren wären. Aus diesen Erfahrungen ziehst du Selbstbewusstsein und mehr Selbständigkeit. Problemsituationen wirst du nach deinem Auslandsjahr souveräner abwickeln.
Auch die Gesundheit spielt eine große Rolle. Eine solche Reise tut Körper und Geist gut und schärft ebenfalls deine Sinne. Du sammelst Energie, von welcher du nach deinem Aufenthalt lange zehren wirst.
Außerdem solltest du die Karte der Dankbarkeit spielen. Welcher Chef freut sich nicht über das Glänzen in den Augen seines Angestellten?
Erwähne, welch eine Chance diese Reise für dich ist und wie dankbar du über seine Zustimmung wärst. Ebendiese stärkt auch die Bindung zwischen dir und deinem Job.

3. Kannst du vor Ort weiter im Alltagsgeschäft arbeiten?  Welche weiteren Aufgaben könntest du übernehmen?

Überlege, ob nicht die Chance besteht deinen Job auch während deines Auslandsaufenthaltes weiterzuführen. Hier muss unterschieden werden, ob du herumreisen möchtest oder einen festen Wohnsitz haben wirst. Solltest du reisen wird es sicher schwierig im Tagesgeschäft mit Kundenkontakt zu arbeiten. Ich habe damals normal weiterarbeiten können. Per Remote-Verbindung habe ich von meinem PC in Portugal auf meinen Rechner in Deutschland zugreifen können und durch eine Umleitung konnte ich sogar wie gewohnt Telefonate entgegennehmen.
Ist dies nicht möglich, kannst du dir andere Aufgaben bereitlegen, welche du deinem Chef unterbreiten möchtest. In meinem Fall war es zum Beispiel das Ausarbeiten weiterer Rundreisen, Arbeiten im Backoffice (Preise, Datenpflege usw.), Kundenkontakte vor Ort knüpfen und Texte für unsere Homepage und den Katalog schreiben. Für diese Aufgaben hätte ich nur eine Internetverbindung und einen Laptop benötigt, mehr nicht.

4. Mache dir Gedanken über dein Arbeitsmodell und das Gehalt

Du hast nun dein Reiseland, den Mehrwert deines Vorhabens sowie Aufgaben die du während deiner Reise übernehmen könntest. Jetzt geht es an die genaue Planung deines Jobs.

  • Wie soll dein Arbeitsmodell aussehen? Welche Arbeitszeiten sind sinnvoll und wie oft in der Woche möchtest du arbeiten?
  • Mache dir Gehaltsvorstellungen, dafür ist es wichtig zu kalkulieren wie viele fixe Ausgaben du während deiner Reise haben wirst.

 

In Portugal hatte ich einen festen Wohnsitz und habe vier Tage die Woche von 08:00 – 17:00 Uhr gearbeitet. Freitag, Samstag, Sonntag hatte ich frei und habe trotz des fehlenden Tages noch mehr verdient als der portugiesische Durchschnitt. Dies war eine perfekte Grundlage um an den freien Tagen schöne Ausflüge ins Land zu unternehmen.

Aveiro 2014. Die Mittagspause genießen

5. Bringe deine Gedanken zu Papier

Jetzt kommt einer der wichtigsten Parts deiner Vorbereitung. Alle deine bis jetzt gefassten Gedanken werden sauber und penibel aufgeschrieben und aufbereitet. Das menschliche Auge liebt ordentliche Tabellen, Aufzählungen und Mindmaps. Jedoch solltest du darauf achten nicht zu viele Medien zu nutzen. Die gesunde Mischung macht’s. Wie überall im Leben. Ebenfalls kannst du deinem Chef eine Pro-und-Contra Liste über deinen Auslandsaufenthalt erstellen. Hast du all deine Gedanken geordnet, aufgeschrieben und in ein seriöses Format gebracht? Dann geht’s weiter mit Punkt 6.

6. Passe einen guten Moment für das Gespräch ab

Ein guter Zeitpunkt ist das A und O bei deiner Planung. Wie jeder Mensch steht und fällt die Bereitschaft deines Vorgesetzten mit seiner Laune. Du solltest dich vorher über einen guten Zeitpunkt für das Gespräch informieren. Weißt du, dass es zurzeit sehr stressig auf der Arbeit ist? Dann warte lieber noch etwas, bis sich die Lage entspannt hat. Auch ist es sinnvoll ein Gespräch wie dieses nicht direkt montags oder nach einer längeren Abwesenheit deines Chefs zu setzen. Du weißt ja selbst, wie viel Arbeit sich während deiner Abwesenheit anstauen kann.
Genau wie du sollte dein Chef gut gelaunt und im Bestfall frei von Stress in dieses Gespräch gehen.

7. Bleibe im Gespräch souverän

Du bist bestens vorbereitet! Bleibe also ruhig und gelassen. Erkläre deinem Gesprächspartner dein Vorhaben zunächst mündlich und lege ihm danach deine mitgebrachten Dokumente vor. Spätestens jetzt sollte deinem Gegenüber klar sein, wie ernst es dir ist. Erwarte jetzt noch keine Antwort und gib deinem Chef die Zeit sich über deine Anforderungen Gedanken zu machen. Die Dokumente gibst du ihm natürlich mit.

8.  Plan B in der Hinterhand

Am allerbesten entscheidet sich dein Vorgesetzter zu deinen Gunsten.
Sollte dies nicht der Fall sein, kommt dein Plan B ins Spiel. Schon bevor du ins Gespräch startest, solltest du dir Gedanken darüber machen, wie weit du gehen möchtest. Bist du bereit zu kündigen, wenn dein Chef nicht einverstanden ist? Je nachdem wie fest du davon überzeugt bist deinen Plan in die Tat umzusetzen, ist dies natürlich die letzte Karte, die du spielen kannst. Vergiss jedoch nicht, dass du nicht zu hoch pokern solltest, wenn du deinen Job spätestens nach deiner Reise weiter ausführen möchtest.

Ich hoffe, dass dir meine Erfahrungen gezeigt haben, dass alles möglich ist. Mit einer guten Vorbereitung lässt sich bestimmt auch dein Chef überzeugen.
Wenn du schon ähnliche Erfahrungen gemacht hast, freue ich mich über deine Rückmeldung zu diesem Thema.

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