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Der Sprinter als Basis für den Camper-Selbstausbau Teil 2: Die Fahrzeugsuche

Hier geht es zu Teil 1: Der Sprinter als Basis für den Camper-Selbstausbau — Welcher Wagen passt zu mir?

Es soll ein Sprinter werden

Ich habe mich für einen Sprinter (oder Crafter) festgelegt, denn irgendwo muss man ansetzen. Dabei bevorzugte ich den langen Radstand (L3) mit Hochdach (H2). Ich hätte auch einen mit mittlerem Radstand (L2) genommen, vor allem als 4×4. Aber Allrad-Sprinter sind nicht leicht zu finden, oder sehr teuer, vor allem aber beides. Ich hatte einen 4×4 in engerer Auswahl, aber er war so rostig und durchlebt, dass ich nochmal die Höhe des Kaufpreises in die Sanierung der Karosserie gesteckt hätte und somit einen recht hohen Gesamtpreis gehabt hätte. Je länger ich nach einem Bus gesucht habe, desto mehr habe ich die Idee einen mit Allrad in meinem Budget zu finden begraben. Ich habe dabei gelernt dass es nochmals in den Allrad-Ausführungen ziemliche Unterschiede gibt und es wurde immer komplizierter und eine echte Wissenschaft für sich, außerdem sind die Fahrzeuge dadurch schwerer und es ist nicht einfach die 3,5 Tonnen einzuhalten. Letztendlich habe ich mich dazu entschieden lieber eine gute Basis für einen Ausbau zu finden, welche ich später für das Gelände etwas optimieren könnte und dem Heckantriebler ein paar Offroad-Eigenschaften spendieren könnte.

Wenn du dich ebenfalls für einen Sprinter entscheidest, kann ich dir empfehlen wenn du dein Wunschfahrzeug mit einem Profi anschaust. Die finden nämlich die ganzen Rostnester und können einschätzen, wie hoch der Restaurierungsaufwand sein wird und welche Kosten zusätzlich auf dich zu kommen.

Dabei kann ich dir zum einen das Sprinter Forum empfehlen, dort gibt es viele Infos zu den Mängeln dieser Fahrzeuge. Wenn du eine feste Adresse mit Ansprechpartner suchst, dann schau doch mal bei Jeltos Camperwerkstatt in Münster vorbei.

Mein individueller DIY-Camper Ausbauplan

Ich habe außerdem eine Liste mit meinen Prioritäten und Bedürfnissen aufgestellt, auf dessen Grundlage ich meine Planung für den Ausbau gemacht habe:

  • Überall hin reisen können und dabei autark sein (selbstversorgend)
  • Es soll gemütlich sein und gleichzeitig minimalistisch, ich brauche keinen Luxus
  • Ich will von unterwegs arbeiten können
  • Die Anmutung und der Stil soll an ein Tiny Home erinnern, weniger an ein traditionelles (Plastik) Wohnmobil
  • Es soll relativ unauffällig sein, ich möchte nicht sofort als Camper identifiziert werden und den Wagen auch als mein Alltagsfahrzeug nutzen
  • Wetterfest für alle vier Jahreszeiten: im Sommer und Winter bewohnbar
  • Ich möchte im Bau und später im Wohnmodus vor allem schöne und natürliche Materialien nutzen, die mir gut gefallen und die ökologisch, gesund, natürlich und nachhaltig sind
  • Ich möchte den Camper in erster Linie für mich ausbauen, mit der Option Freunde oder Familie mitzunehmen
  • travel – work – adventures – ich möchte frei und unabhängig sein und durch den Camper meinen Horizont erweitern

Mit diesen Punkten im Hinterkopf zeichnete ich meine ersten Entwürfe.

 

Meinen Sprinter finden

Und so ging die Suche los auf diversen Online-Portalen, nach einem geeigneten Fahrzeug welches verlässlich ist, nicht zu viele Kilometer auf der Uhr hat, in mein Budget passt und nicht zu verbraucht ist. Es wurde schwerer als gedacht! Die meisten Sprinter werden als Transporter genutzt und dabei nicht immer gut behandelt. sie haben Beulen, Schrammen, Rost, gebrochene Lichter, fehlende Teile usw., also lauter kleine Schäden auf einem ganz anderen Niveau als PKWs und auf den Vorschaubildern sieht man diese Probleme natürlich nicht. Die Verkäufer und Händler haben auch einen ganz anderen Standpunkt, schließlich seien dies Transporter und da lege niemand Wert auf Kosmetik, somit winken sie alle Bemerkungen mit einem „ist halt so“ ab. Zusammen mit meinem besten Freund Stefan machte ich mich auf den Weg und schaute mir unzählige Sprinter an. Junge, alte, lange, kurze. Wir suchten und gingen und inspizierten und suchten weiter. Entweder lief der Rost wieder an den Seiten runter, es wurde beim Lack gepfuscht, die Schweller waren durchlöchert oder die Sprinter waren total misshandelt. Einer stand ganz gut im Lack, war allerdings an der Karosserie verzogen was auf einen Unfallschaden hindeutete, während der Verkäufer auf sein „100% kein Rost, 100% Top Auto“ beharrte….

Meine persönlichen Top 5 Verkaufsanzeigen

Die Suche nach einem Sprinter ist nicht ganz einfach. Diese Verkaufsanzeigen zeigen euch warum 😉

Alle Sprinter sind Top. manche sind sogar top top!

 

Eine sehr emotionale Beschreibung.

 

Noch Fragen?

 

Auch bei der Suche nach Einzelteilen ist es nicht leicht.

 

Halo, I bims, 1 schbrinter.

 

 

Jelto (Camperwerkstatt.ms) sichtete einen Allrad-Sprinter für mich, ich grub mich quer durch die Fahrzeugmarkt in Berlin. Ein paar Probefahrten später wurde mir klar, dass ich meine Ansprüche daran adaptieren muss: im günstigen Sektor gibt es keinen brauchbaren Sprinter für meine Bedürfnisse, also habe ich das Budget angehoben.

Letztendlich habe ich ihn gefunden: ein monströser weißer Sprinter mit ein paar kleinen Kratzern, einer soliden Karosserie und Technik. Stefan und ich sind abends nach der Arbeit zum Händler gefahren um den Transporter zu sichten. Was wir da sahen gefiel uns sehr gut, die Mängel waren überschaubar. Es war schon zu spät für eine Probefahrt, also kamen wir einige Tage später nochmals. Er fährt gut, zieht schön an, kein Seitwärtsdrall, keine komischen Geräusche, kein Eiern. Die Maschine lief im Takt und überzeugte sehr. Mit dem Verkäufer handelte ich mir noch einige Reparaturen aus und ein paar Tage später war er meines: ein überdimensionaler Straßendampfer. Die Beulen an der Hecktüre waren mir dann auch egal, ich werde vermutlich noch einige hinzufügen bis ich ein Gefühl für dieses 7 Meter Dickschiff bekomme 😉

Und hier beginnt ein neues Abenteuer: Der Ausbau zum Camper Van.

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